Bücher 2006

Mittwoch, Juni 14, 2006

Detlef B. Linke: Religion als Risiko

Professor Linke, verewigt auf archivierten WADA-Videokassetten in Bonn, ist kürzlich an einem Hirntumor gestorben. Mich erschreckte eine geschwollene Gesichtshälfte und die Ruhe, mit der er jedem die Hand gab. Nach einem Monat und 60 erkämpften Seiten breche ich das mühsame Unterfangen ab.
Ich kann seinen Assoziationen wenig gut folgen. Wo sie mir offen liegen, scheinen mir die einfachen Zusammenhänge künstlich durch Worte verkompliziert. Wo sie mir nicht nah sind, fehlt mir die Explizierung. Außerdem finde ich den wiederholt in Klammern gesetzten Inhalt, ein Psychoanalytiker hätte mit demunddem seine wahre Freude, schon beim Lesen peinlich.
Behaltenswert auf jeden Fall der Hinweis auf die Problematik der Umerziehung von Linkshändern: Osama bin Laden sei in der amerikanischen Fahndungsakte als Linkshänder ausgewiesen und Adolf Hitler sei möglicherweise ebenfalls Linkshänder gewesen (geringere Häufigkeiten in arabischen Ländern wird auf geringere gesellschaftliche Akzeptanz der Linkshändigkeit zurückgeführt). Und jetzt? Prof. Linke keine eher keine lauteren Vorsätze nach einem Besuch von Methodenlehre, Deduktion, Karl Popper...

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Freitag, Juni 09, 2006

Carl Stephenson: Leiningen versus the Ants

Wegen meiner Vergesslichkeit zwischen den Buslesesequenzen schiebe ich eine Kurzgeschichte ein. Ein wanderndes Buch (www.bookcrossing.com), das ich wegen seines orangenen Umschlags mit großen schwarzen Ameisen mitgenommen habe. Carl Stephenson hat zwischenzeitlich in Deutschland gewohnt, das ist aber völlig unerheblich.
Das Thema interessiert mich wenig (Bedrohung der Menschen durch in diesem Falle eine riesige Armee von daumengroßen Ameisen), geschrieben ist es mittelmäßig und mir fällt ein, dass ich die einer Kurzgeschichte zwangsweise innewohnende Erzählstruktur überhaupt gar nicht mag. Aber für die Busfahrt war es genau das Richtige.